Karl Jaspers hat Philosophie immer als im Leben tätig begriffen. Sie findet nicht nur im Hörsaal und am Katheder statt, sondern überall da, wo sich Defizite zeigen, die der Freiheit des Einzelnen, des Staatswesens und des Denkens im Wege stehen. Philosophische Praxis bewährt sich, indem sie sich dieser Probleme verständig annehmen und Lösungswege aufzeigen kann.
Zunächst einmal führt Jaspers dies an seinem eigenen Lebensweg aus und behandelt dann zentrale Aufgaben der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft, die er aus der Kritik von Missständen entwickelt. Interessant vor allem, wie der Mediziner Jaspers die Idee des Heilberufes aus aktuellen Defiziten entwickelt. Den Abschluss bildet eine Diskussion von Kants klassischer Schrift "Zum ewigen Frieden", die das Ziel jeglicher Politik einer grundsätzlichen Betrachtung unterzieht. Herausgegeben von Franz-Maria Sonner.
Karl Jaspers (Oldenburg, 23. Februar 1883 - Basel 26. Februar 1969) war Philosoph und Psychiater. Jaspers ist ein Vertreter der Existenzphilosophie. Die Philosophie ist von der Wissenschaft deutlich geschieden, sie ist Existenzerhellung, weil sie sich nicht nur methodisch exakt mit ihrem Gegenstandsbereich befasst, sondern auch das "Umgreifende" der Subjekt-Objekt-Spaltung zu ihrem Thema macht. Mit freundlicher Genehmigung der Karl-Jaspers-Stiftung Basel.
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